Inliner Marathon Berlin 2021 – Der Glaube an den gemeinsamen Erfolg

Von Dr. Elke Schax

Zum neunten Mal nahmen Schülerinnen und Schüler der Gaesdoncker Q2, Ehemalige und Eltern am Inliner Marathon in Berlin teil, insgesamt 52 Läuferinnen und Läufer. Sie wurden von einer 20-köpfigen Fangemeinde begleitet, zu der auch ich gehören durfte.
Ein unglaubliches Erlebnis, auf das ich mit Dankbarkeit, Stolz und einer Spur Bewunderung für den Sportlehrer, Pawel Zalewski, zurückblicke. Er hat unsere Kinder gelehrt, über sich hinauszuwachsen und an den Erfolg zu glauben.

Hinter uns liegt ein eng getaktetes Wochenende mit einer Packliste im Vorhinein, einem strammen Zeitplan und einer Gruppendisziplin, die mich sehr beeindruckt hat. Nichts wurde dem Zufall überlassen: Der Eintrag der Notfallnummern (ein MUSS) auf der Rückseite der Startnummer, die persönliche Kontrolle der Inliner (Sicherheit ist das A & O) durch Herrn Zalewski am Freitag und Bananen für jeden Läufer, die niemand – aber auch wirklich niemand – vergessen durfte. Selbst die Möglichkeit, einen Fitness-Check zu machen, bestand. Clemens Schiffer, Mediziner und ebenfalls Teilnehmer des Inliner-Marathons, bietet das Jahr für Jahr den Schülerinnen und Schülern an, die Zweifel hegen.

Ein Jahr hat Herr Zalewski die Jugendlichen intensiv auf diesen Moment vorbereitet. Der Moment, den wir als Fangemeinde miterlebten: Die ersten Takte von Hells Bells dröhnen in unseren Ohren, heizen die Stimmung an. Gefühle der Euphorie und der Glückseligkeit steigen auf, springen über. Sie gehen soweit, dass der ein oder andere davon träumt, im nächsten Jahr hinter der Startlinie zu stehen und sich wünscht, Teil dieser Sportgemeinschaft zu sein; auch mir geht es so. Ehrgeizige Pläne, vielleicht ein wenig unrealistisch, werden in diesen Minuten geschmiedet. Egal! Es ist dieser Augenblick, der in uns das Feuer entfacht: Die Läufer, nahezu alle in einheitlichem pinkem T-Shirt, als große Gruppe sehr gut zu erkennen. Die Energie, die spürbar in der Luft liegt, der spätsommerliche Geruch, der uns umgibt und meine Tochter, die fröhlich winkend und zügig an uns vorbeifährt.

Die gestrige Ansprache des Sportlehrers kommt mir in den Sinn und ich verbinde diese unweigerlich mit den Werten der Gaesdonck. „Wir kommunizieren während der Fahrt miteinander, wir geben Zeichen und warnen vor Hindernissen“ (Kopf). „Wir fahren mit Leidenschaft, wir genießen den Lauf“ (Herz). „Wir fahren in Gruppen, wir lassen keinen zurück. Nicht die einzelne Leistung ist das Wichtigste, sondern das Ankommen aller im Ziel, das ist es, was zählt“ (Charakter).

Letzteres haben wir gesehen. Die gesamte Gruppe ist im Ziel angekommen. Zudem hat die diesjährige Q2 ein sensationell gutes Ergebnis geschafft, „einer der leistungsstärksten Kurse überhaupt“, wie Pawel Zaleswki im Nachgang bestätigt. Aber auch wir, die Fangemeinde, haben unser Bestes gegeben. Voller Euphorie war uns keine sportliche Herausforderung zu groß, um unsere Läuferinnen und Läufer lautstark mit Pauken und Trompeten anzufeuern und zu motivieren. Immerhin zeichnete mein Schrittzähler an diesem Tag einen Halbmarathon auf. Dank eines zügigen Fußmarsches, vorbei an der Siegessäule, für die wir (Schande über unser Haupt) kaum Augen hatten sowie einer schnellen Orientierung im U-Bahnnetz, schafften wir es gerade noch rechtzeitig am Kilometer 21 zu stehen.
Erneut genießen wir ausgelassen diesen Moment am Straßenrand, sind beeindruckt vom rhythmischen Fahren der einzelnen Gruppen, von der Geschwindigkeit und von der guten Stimmung unter den Skatern. Kaum ist die letzte Gruppe im pinken T-Shirt an uns vorbeigefahren, gilt unser Fokus dem Zieleinlauf. Eine begrenzte Teilnehmerzahl im
abgesperrten Sektor lässt uns zügig handeln, um hautnah dabei zu sein.

Geschafft! Wir erreichen das Brandenburger Tor, stehen in der ersten Reihe, schwenken die Schulfahne und klatschen für jeden Läufer, der an uns vorbeifährt. Dann sehen wir die letzte große Gruppe in pinkem T-Shirt. Hand in Hand, in der Begleitung ihres Sportlehrers, rollen sie mit einer unglaublichen Leichtigkeit an uns vorbei, auf die Siegessäule zu und über die Ziellinie hinweg. Auch meine Tochter gehört dieser Gruppe an, fährt strahlend und glücklich an uns
vorbei.

Der Inliner-Marathon in Berlin: Ich bin sicher, dass dieser erste Marathon für die Schülerinnen und Schüler der Q2 für immer mit einer positiven Erinnerung verknüpft ist. Wir haben den Stolz in den Augen unserer Kinder gesehen und zu Recht: Sie haben es geschafft und wissen, was es heißt, ein Ziel mit Disziplin und Training zu erreichen und an den eigenen Erfolg zu glauben.
Ein großer Dank gilt Herrn Zalewski und allen, die ihn bei der Vorbereitung und an dem Wochenende unterstützt haben. Nur so war die Teilnahme an diesem besonderen Ereignis für alle möglich. DANKE.

Auch auf den großen Bildschirmen und Social-Media Kanälen des Berlin Marathons war das Gaesdoncker Team nicht zu übersehen!