Exerzitien der Q2-2020

Die Ruhe vor dem Abi (Sturm)

Die letzten vier Tage waren wir als Stufe in drei verschiedenen Klöstern in Niedersachsen. 30 von uns waren im Gästehaus St. Agnes in Thuine – ein Ort, so klein, dass keiner ihn vorher kannte.

Skeptisch fuhren wir dort hin, auf einer Busfahrt voller Gesellschaftsspiele über Feldwege, Feldwege und eventuell Feldwege.

Tatsächlich angekommen betraten wir das große Gelände des Klosters, mit einem Bauernhof nebenbei, einem wunderschönen Park und einen noch viel ästhetischeren Friedhof und natürlich mehr als einer Kirche. Von dem kürzlich renovierten Gästehaus waren wir sehr überrascht, da die Zimmer alle unsere Erwartungen übertrafen und nur zu empfehlen sind – im Gegensatz zu dem, was Italien zu bieten hatte.

Auch die Schwestern, die uns dort herzlichst betreuten, waren sehr nett und immer für ein Gespräch offen. Nach dem Abendessen begann die erste Einheit – ein Kennenlernspiel – damit unsere Begleitpersonen wussten, worauf sie sich denn eingelassen hatten. Als Gruppe lernten wir uns näher kennen und so manche verborgenen Seiten wurden klar. Im Anschluss begann die Erfahrung mit dem Glauben.

In der täglichen, abendlichen Komplet beteten wir Psalmen und dankten Gott für einen den Tag. In eben solchen Einheiten und Messen liefen unsere Tage ab, die halfen, zu sich selbst zu finden:

Beginnend mit der Vergangenheit und der Gegenwart wurde über unseren bisherigen Werdegang reflektiert.

Doch viel präsenter war die Frage, die wohl jeden kurz vor dem Schulabschluss beschäftigt: Was

wollen wir in den nächsten 10 Jahren erreichen und wie werden wir unseren Weg bestreiten?

Dazu war auch ein einstündiger Aufenthalt in der Christus-König Kirche eingeplant, welcher sicherlich eine besondere Erfahrung war. Allein das Bauwerk der Klosterkirche war ungewöhnlich, war diese doch sehr schlicht gehalten, mit einem nicht zu übersehenden Jesusbild direkt über dem Altar, dessen Rotton die Kirche warm wirken ließ.

Die dort abgehaltene Messe war besonders, da über 60 Ordensschwestern daran mitwirkten, eine Erfahrung, die nicht alltäglich ist.

Am Dienstagabend versuchten wir selbst ein etwas anderes Format eines Gottesdienstes, „zurück&vor“, welches in Kleve regelmäßig abgehalten wird. Es wurden Videos geschaut, mit Papierfliegern geworfen, gesungen und natürlich gebetet, in einer ungewöhnlich lockeren Atmosphäre, die vielen zugesagt hat.

Insgesamt haben wir alle wohl etwas mehr zu uns gefunden und auch unsere schon langjährigen Stufenkameraden näher kennengelernt und dies alles natürlich im positiven Sinne. Zwei der Ordensschwestern winkten uns zum Abschluss und nun befinden wir uns mit einem erweiterten Horizont, aber auch sehr müde auf dem Rückweg.

Text: Tom Braack und Lucas Böhmer, Q2
Fotos: Ivonne Voss und Markus van Briel